Samstag, 13. September 2025

[Rezension] The Temporary Wife

 Titel: The Temporary Wife
Autorin: Catharina Maura
Seitenanzahl: 448 Seiten (Printausgabe)
Erscheinungsdatum: 29.08.2025
ISBN: 978-3-7363-2473-2

 Inhalt
Um die Ehepläne seiner Großmutter zu durchkreuzen, heiratet Luca Windsor kurzerhand heimlich seine Sekretärin Valentina. Die Regeln sind einfach: verlieben verboten, die Ehe auf der Arbeit geheim halten und jede Nacht im selben Bett schlafen! Doch was als ein unkomplizierter Deal beginnt, entwickelt sich schon bald zu einem echten Problem. Denn je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto klarer wird Luca, dass das Einzige, was er wirklich will, das ist, was er nicht haben kann: Valentina.

Meine Meinung
Catharina Maura schreibt gefühlvoll und intensiv, ihr Stil ist stark von Emotionalität geprägt. Sie legt großen Wert darauf, die gesamte Bandbreite menschlicher Gefühle erlebbar zu machen, von Liebe und Sehnsucht über Schmerz und Zweifel bis hin zu Hoffnung. Leserinnen und Leser berichten häufig, dass sie beim Lesen mitfiebern, mitlachen oder sogar mitweinen. Unterstützt wird diese emotionale Wirkung durch eine bildhafte und atmosphärische Sprache, die Settings und Stimmungen so zeichnet, dass man sich mühelos in die Welt der Figuren hineinversetzen kann. Gleichzeitig bleibt der Stil flüssig und leicht zugänglich; er ist eingängig, ohne überladen zu wirken, sodass man schnell durch die Seiten gleitet.
Ein zentrales Merkmal ihrer Geschichten ist die romantische Spannung, die sich meist aus Gegensätzen und Konflikten speist. Themen wie arrangierte Ehen, familiäre Erwartungen oder Machtverhältnisse treffen auf die innere Welt der Protagonist*innen, die zwischen Pflicht und Gefühl, Stärke und Verletzlichkeit zerrissen sind. Um diese Spannungen greifbar zu machen, arbeitet Maura häufig mit Perspektivwechseln: Die Gedanken und Emotionen beider Hauptfiguren werden sichtbar, was der Handlung zusätzliche Tiefe verleiht. Dabei steht auch die Charakterentwicklung im Mittelpunkt, die Figuren lernen, mit Verletzungen umzugehen, ihre inneren Konflikte zu überwinden und sich weiterzuentwickeln.
 
 Luca ist Erbe des Windsor-Imperiums, ein erfolgreicher Geschäftsmann, der viel Verantwortung trägt und gewohnt ist, dass seine Umgebung bestimmte Erwartungen an ihn hat. Er wirkt zunächst kalt, distanziert und kontrolliert, emotionale Nähe ist für ihn nicht selbstverständlich. Durch äußere Umstände  gerät er in eine Situation, in der er eine Lösung finden muss, die sowohl seiner Familie wie auch seinen persönlichen Konflikten gerecht wird. Im Verlauf der Geschichte zeigt sich, dass hinter seiner Fassade Unsicherheit lauert: Luca kämpft damit, Gefühle zuzulassen, Verletzlichkeit zu zeigen und sich seinen eigenen Wünschen zu stellen. Sein Charakter entwickelt sich, als er erkennt, was wirklich wichtig ist, nicht nur Macht und Pflicht, sondern echte Bindung.
Valentina ist Lucas langjährige Assistentin, sehr kompetent, pflichtbewusst und professionell. Sie ist jemand, der klaren Kopf und viel Eigenständigkeit besitzt. Ihr Ruf innerhalb der Firma ist „immer zwei Schritte voraus“, sie ist effizient und lässt sich nicht leicht aus der Fassung bringen. Doch Valentina trägt eine emotionale Last mit sich: familiäre Verantwortung, vielleicht eine schwierige Vergangenheit oder Verpflichtungen, die ihr schwer auf der Seele liegen. Sie möchte nicht, dass Gefühle sie verletzen, und ist sorgfältig darin, Mauern zu errichten, um sich vor Enttäuschung zu schützen. Ihre Entwicklung besteht darin, diese Mauern Stück für Stück einzureißen, zu erkennen, dass Nähe und Vertrauen auch möglich sind, und dass Liebe kein Schwächezeichen ist.

Luca Windsor gerät in eine verzwickte Lage. Seine Großmutter drängt ihn dazu, eine arrangierte Ehe mit einer reichen Erbin einzugehen, die er jedoch weder respektiert noch liebt. Ausgerechnet in diesem Moment kündigt Valentina, seine langjährige und äußerst kompetente Sekretärin, überraschend ihren Job. Für Luca ist das ein doppelter Schlag: Zum einen verliert er seine wichtigste berufliche Stütze, zum anderen merkt er, dass er Valentina auch persönlich nicht so einfach gehen lassen kann.
Zwischen den beiden beginnt sich die professionelle Distanz zu verschieben, als ein Tanz zu einem unerwarteten Kuss führt. Luca versucht zwar, sich wieder emotional zurückzuziehen, doch es wird ihm klar, dass Valentina längst mehr für ihn bedeutet, als er sich eingestehen möchte. Als Valentina schließlich eine persönliche Krise durchmacht, bietet Luca ihr seine Hilfe an, allerdings zu einem hohen Preis: Er verlangt, dass sie seine Ehefrau wird.
So entsteht eine Zweckgemeinschaft, die als „temporary marriage“ beginnt. Es werden klare Regeln aufgestellt: Niemand darf von der Ehe erfahren, sie sollen zusammenleben, sogar das Bett teilen, und vor allem darf keine Liebe im Spiel sein. Doch je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto schwerer fällt es, diese Abmachungen einzuhalten. Die Nähe zwischen ihnen weckt Gefühle, die sich nicht länger verleugnen lassen, und die Grenzen zwischen Schein und Wirklichkeit verschwimmen.
Luca, der sein Leben bisher vor allem nach Erwartungen und Pflichten ausgerichtet hat, beginnt zu begreifen, dass wahre Nähe und echte Liebe mehr wert sind als gesellschaftlicher Status oder familiäre Machtspiele. Auch Valentina lernt, ihre Schutzmauern einzureißen und Vertrauen zuzulassen. Am Ende müssen beide entscheiden, ob aus einer zeitlich begrenzten Vereinbarung eine echte Zukunft werden kann und ob ihre Liebe stark genug ist, um allen Widerständen standzuhalten.

Fazit
The Temporary Wife ist eine emotionale, fesselnde Liebesgeschichte, die das beliebte „Marriage of Convenience“-Motiv mit viel Gefühl und Spannung erzählt. Catharina Maura gelingt es, die Entwicklung von anfänglicher Distanz hin zu echter Nähe eindringlich zu schildern, während ihre Protagonisten Luca und Valentina glaubwürdig wachsen und ihre inneren Mauern überwinden. Mit einer Mischung aus prickelnder Anziehung, berührenden Momenten und familiären Konflikten bietet der Roman alles, was man von moderner Romance erwartet – eine herzerwärmende Geschichte über Vertrauen, Selbstfindung und die Kraft der Liebe.
 
Ich gebe dem Buch 4,5 von 5 Ballons 🎈 
 
 
Geschrieben von Patricia

Sonntag, 7. September 2025

[Rezension] This Could Be Forever

 Titel: This Could Be Forever
Autorin: Lilly Lucas
Seitenanzahl: 336 Seiten (Printausgabe)
Erscheinungsdatum: 01.09.2025
ISBN: 978-3-426-53091-7 
 
 
Inhalt 
Er ist Big Wave Surfer und ihr Ex. Sie wollte ihn nie wiedersehen. Aber jetzt soll sie einen Film über ihn drehen.
Millie kann ihr Glück kaum fassen, als sie ihren ersten Job als Regisseurin ergattert. Aber ihre Euphorie hält nur kurz an, denn im Mittelpunkt der geplanten Netflix-Doku steht ausgerechnet Griffin »Chip« Chipman - Shootingstar der Surfszene und Millies erste große Liebe. Sie hat ihn nicht mehr gesehen, seit ein tödlicher Surfunfall ihrer beider Leben erschütterte und sie ihre Heimat Hawaii verließ. Als Millie Chip nun wiederbegegnet, wird sie von einer Welle an Gefühlen und Erinnerungen überrollt …
 
 
Meine Meinung 
Als ich This Could Be Forever begonnen habe, war ich unglaublich gespannt, wie Lilly Lucas die Geschichte von Millie und Chip erzählen würde. Die Hawaii Love Reihe begleitet mich schon eine Weile, und für mich bedeutet jedes neue Buch auch immer eine kleine Rückkehr an diesen Sehnsuchtsort. Schon die ersten Seiten haben mich sofort in Urlaubsstimmung versetzt, aber gleichzeitig war mir klar: Hier wird es nicht nur leicht und sonnig, sondern auch emotional und tiefgehend.
Lilly Lucas’ Schreibstil ist für mich jedes Mal ein absolutes Highlight. Auch hier ist er wieder wunderbar bildhaft, detailreich und voller Emotionen. Ich liebe es, wie sie mit ihren Worten eine Atmosphäre schafft, die einen sofort auf die Inseln versetzt, man hört die Wellen rauschen, spürt die Sonne auf der Haut und riecht beinahe die salzige Luft. Gleichzeitig passt sie den Ton perfekt an die Geschichte und die Figuren an. In This Could Be Forever spürt man von Anfang an eine leise Melancholie, die sich durch die Kapitel zieht, und trotzdem sind da auch diese warmen, hoffnungsvollen Momente, die typisch für Lilly sind.
 
Millie war für mich eine unglaublich spannende Protagonistin. Sie ist keine laute, überdrehte Figur, sondern eher nachdenklich, verletzlich und voller innerer Kämpfe. Gerade das hat sie für mich so nahbar gemacht. Ich habe ihre Zweifel, ihre Ängste und ihre Hoffnungen sehr deutlich gespürt. Millie ist eine Figur, die Fehler macht, die aber gleichzeitig daran wächst, und genau das hat mir so gefallen.
Chip ist auf den ersten Blick das komplette Gegenteil: locker, charmant, fast schon ein wenig unverschämt und doch steckt so viel mehr in ihm. Hinter seiner leichten Art verbergen sich Tiefe, Loyalität und eine große Verletzlichkeit. Je mehr man ihn kennenlernt, desto deutlicher merkt man, dass er nicht nur der „coole Typ“ ist, sondern jemand, der kämpft, für Millie, für sich selbst und für das, was er liebt.
 Die Dynamik zwischen den beiden war für mich das Herzstück der Geschichte. Es ist keine leichte Liebesgeschichte, sondern eine, die geprägt ist von Vergangenheit, von Missverständnissen und von der Angst, verletzt zu werden. Aber gerade dieses Wechselspiel zwischen Nähe und Distanz, zwischen Hoffnung und Zweifel, macht ihre Beziehung so intensiv.
 
Die Handlung ist ruhig und nimmt sich Zeit, genau richtig, um Millie und Chip sowie ihre gemeinsame Geschichte zu entfalten. Es gibt viele kleine Szenen, die voller Bedeutung sind, und genau diese Feinheiten haben mich begeistert. Gleichzeitig gibt es auch die emotionalen Höhepunkte, die einen mitten ins Herz treffen und bei denen ich mehr als einmal schlucken musste.
Besonders mochte ich, wie Lilly Lucas das Setting eingebunden hat. Hawaii ist hier nicht nur Kulisse, sondern spiegelt die Gefühle der Figuren wider: das Meer, das endlos und frei wirkt, aber auch gefährlich sein kann; die Sonne, die Wärme schenkt, aber manchmal gnadenlos brennt. Die Handlung war für mich rund, ohne Längen oder unnötige Verwicklungen, und gleichzeitig sehr stimmig auf die Figuren zugeschnitten.
 
Fazit
This Could Be Forever ist für mich ein sehr berührender und intensiver Band der Hawaii Love Reihe. Millie und Chip sind Figuren, die man nicht so schnell vergisst, weil sie so echt und ungeschönt wirken. Ihre Geschichte ist nicht perfekt, nicht einfach, aber gerade deshalb so glaubwürdig und tiefgehend.
Lilly Lucas hat es wieder einmal geschafft, mich mit ihrem Schreibstil komplett in die Geschichte hineinzuziehen, sodass ich mich für ein paar Stunden wie mitten in Hawaii gefühlt habe, und gleichzeitig mit den Figuren gefühlt, gehofft und gelitten habe.
 
Dem Buch gebe ich 4,5 von 5 Balloons 🎈
 
 
 
Geschrieben von Barbara
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