Samstag, 22. März 2025

[Rezension] Sunrise on the Reaping

Titel: Sunrise on the Reaping 
Autorin: Suzanne Collins
Seiteanzahl: 416 Seiten (Printausgabe) 
Erscheinungsdatum: 18.03.2025
ISBN: 978-0-7023-4057-4 (englische Ausgabe)
 
 
Inhalt 
Ein Kampf ums Überleben - und um die Liebe 
Wenn du dazu bestimmt bist, alles zu verlieren, was du liebst, wofür lohnt es sich dann noch, zu  
kämpfen? Als der Tag der Ernte anlässlich der Fünfzigsten Hungerspiele anbricht, erfasst Angst 
die Distrikte von Panem. In diesem Jahr werden zu Ehren des Jubel-Jubiläums doppelt so viele 
Tribute aus ihrem Zuhause gerissen. In Distrikt 12 versucht Haymitch Abernathy, nicht allzu 
sehr über seine Chancen nachzudenken. Alles, was ihn interessiert, ist, den Tag zu überstehen
und bei dem Mädchen zu sein, das er liebt. Als Haymitchs Name aufgerufen wird, spürt er, 
wie all seine Träume zerbrechen. Er wird von seiner Familie und seiner großen Liebe getrennt 
und zusammen mit den drei anderen Tributen aus Distrikt 12 zum Kapitol gebracht: einer 
Freundin, die fast wie eine Schwester für ihn ist, einem besessenen Quotenmacher und dem 
arrogantesten Mädchen der Stadt. Als die Spiele beginnen, wird Haymitch klar, dass er nur 
verlieren kann. Aber etwas in ihm will kämpfen - und diesen Kampf weit über die tödliche 
Arena hinaus klingen lassen.
 
Meine Meinung
Die Haupttrilogie von The Hunger Games habe ich damals gelesen, als die Bücher auf Deutsch das erste 
Mal erschienen sind. 
Snows Band hat mich schon absolut fasziniert und dieses Buch hat alles noch einmal getoppt.

Der Schreibstil von Suzanne Collins hat mich schon früher fasziniert und das tut er bis heute.
Jedoch war auch diesmal etwas anders. Suzanne schreibt wieder in der ersten Person, welche ich als die 
angenehmere Schreibweise empfinde. Ich kann mich so besser in die Person hineinversetzen und besser 
mit der erzählenden Person mitfühlen.
Der Ton in diesem Buch wieder genauso bedrückend, wenn nicht sogar mehr bedrückender wie in der 
Haupttrilogie. Trotz der Stimmung in dem Buch hatte der Schreibstil wieder viele Gefühle und Emotionen, 
dass ich selbst alles gefühlt habe, was Haymitch gefühlt hat.
Der Schreibstil ist recht einfach von der Satzstruktur und lässt sich sehr flüssig lesen. Gerade auch 
jüngere Personen werden kein Problem damit haben, alles zu verstehen.
Die Beschreibungen der Orte, Personen und Situationen sind sehr detailreich und ausführlich. Jedes kleine 
Detail bekommt die Aufmerksamkeit, die es verdient. So kann man sich natürlich ein hervorragendes Bild 
von Haymitch Welt und seinem Gefühlschaos machen. Das ist natürlich in diesem Buch wahnsinnig wichtig, 
da es sich nicht einfach um ein Fantasybuch handelt, sondern um ein Buch mit einer wahnsinnig wichtigen 
Botschaft.

Haymitch hat man schon in Katniss Büchern kennenlernen können und ich bin der Meinung auch recht gut. 
Zumindest der Haymitch, der nach seinen Spielen noch übrig war.
In diesem Buch lernen wir einen lockeren und hoffnungsvolleren Haymitch kennen und sehen dabei die beste 
charakterliche Entwicklung, die ich je in einem Buch gelesen habe. Haymitch muss wirklich einiges ertragen und 
kann dabei alles verlieren.
Er hat einen kleinen Bruder und eine liebevolle Mutter, die er beide über alles liebt. Haymitch beschreibt sehr 
ehrfürchtig und traurig, in welchen Verhältnissen er aufgewachsen ist und wie er zusammen mit seiner Familie lebt. 
Da Distrikt 12 alles andere als reich ist, muss seine Mutter sehr hart arbeiten und alles wieder verwenden, um die 
kleine Familie über die Runden zu bekommen. Auch Haymitch muss ordentlich mithelfen und hat viele Aufgaben zu 
Hause neben seinem Job bei einer Schnapsbrennerin.
Als Haymitch jedoch in die Hungerspiele muss, sieht man auch einen anderen Haymitch. Einer, der kämpft und alles 
andere als aufgibt. Er hat das Ziel, zu seiner Familie zurückzukehren und vor allem zu seiner geliebten Lenore Dove. 
Lenore Dove ist Haymitch große Liebe und die Frau, mit der er sein Leben verbringen möchte. Im Verlauf des 
Buches merkt man, was sie Haymitch bedeutet und wie sehr er sie liebt.
Die beiden haben eine innige und schöne junge Liebe, welche durch Haymitch’ Teilnahme an den Hungerspielen 
auseinandergerissen wurde.
Lenore Dove selbst ist wahnsinnig mutig, rebellisch und um all das noch zu toppen, gehört sie zu den Coveys und ist 
eine Baird. Sie ist zielstrebig und gibt ihre Ziele niemals auf. Lenore Dove mag zwar etwas verschwiegen und 
verschlossen sein, aber man spürt dennoch, wie sehr sie Haymitch liebt und wie sehr er sie zerstört hat, dass er in die 
Hungerspiele muss.
Haymitch Mittribute haben ebenfalls eine tolle und große Rolle in dem Buch bekommen. Sie haben eine vielfältige 
Persönlichkeiten und individuelle Geschichten bekommen, die mich wahnsinnig berührt und fasziniert haben. 
Haymitch hat zu jedem von ihnen eine spezielle Bindung und auch mit jedem von ihnen eine Geschichte, die ihn 
geformt hat wie er zu dem Menschen, der er am Ende des Buches ist. Auch in Katniss Büchern sieht man davon 
etwas in dem Haymitch.
Auch lernt man allerhand neue Personen aus Distrikt 12 kennen und sieht ein paar alte Bekannte wieder. Welche 
dies genau sind, möchte ich an dieser Stelle nicht sagen, da dies spoilern würde. Jedoch würde ich gerne sagen, 
dass man ein paar Personen besser kennenlernt und nun versteht, warum sie so in Katniss Büchern gehandelt haben.

Die Handlung war mit Abstand das herzzerreißende, was ich je gelesen habe. Haymitch muss in die schlimmste und hoffnungsloseste Situation, die es geben kann.
Dies geschieht auch noch auf eine so unfairen und brutalen Art und Weise, dass ich echt aus der Haut hätte fahren können für die Ungerechtigkeit.
Der Fortlauf der Handlung hat genau das gleiche Muster wie der erste Band von Katniss Büchern, jedoch wurde sich noch mehr Zeit genommen und neue Handlungsstränge beschritten wie bei Katniss.
Suzanne hat sehr darauf geachtet, dass alles in diesem Buch stimmig und passend ist. Sowohl allein für dieses Buch als auch um in die gesamte Reihe zu passen. Alles wurde wundervoll und fantastisch verknüpft. Am Ende des Buches saß ich da und dachte mir nur: Jetzt macht einfach alles Sinn!
Man wusste ja schon, dass Haymitch diese Spiele gewinnen wird und dabei alles verliert, was er hatte, doch man wusste nicht die genauen Umstände. Katniss und Peeta haben sich im zweiten Band Haymitch Spiele angesehen, jedoch wurde erst in diesem Buch das gesamte Ausmaß bekannt.
Jede größere Szene hat so viele Details und Bedeutungen bekommen, die man im ganzen Buch und in der gesamten Reihe wiedererkennt. Aber auch kleine Momente bekommen ausreichend Platz und haben diese Handlung zu dem Buch gemacht, welches am Ende ist.
Das ganze Buch war eine reinste Achterbahn der Gefühle für mich. Es gab natürlich viele schlimme, traumatische und traurige Momente, aber es gab auch viele Momente, die wunderschön, witzig und süß waren. So machte es das Buch nicht so schwerfällig und lockere ordentlich auf.
Auch gab es in dem Buch ein paar Rätsel und Geheimnisse, welche man zusammen mit Haymitch entziffern musste. Aber es gibt auch ein paar Geheimnisse, die nie ganz gelüftet wurden. Gerade bei einem Punkt bin ich sehr glücklich darüber, da ich unbedingt wollte, dass es ein Geheimnis bleibt.
Es werden auch auf ein paar Sachen angespielt und neue Denkmöglichkeiten eröffnet, was ich wirklich sehr begrüßt habe und mir auch sehr gewünscht habe. Es hat diesem Buch eine eigene Note verliehen und es von den anderen Büchern etwas separiert.
Und zu guter Letzt, was wirklich fantastisch war: Das Buch startet mit einer Seite mit vier Zitaten. Diese Zitate haben ein und dieselbe Bedeutung. Propaganda.
Dieses Thema wurde so perfekt, fast schon angsteinflößend perfekt in das Buch aufgenommen und umgesetzt, dass ich richtig geschockt war. Suzanne schreibt wirklich nur, wenn sie etwas zu sagen hat und das hat sie in diesem Buch perfekt umgesetzt. Alles an diesem Buch wirkt auf den ersten Blick fiktiv, jedoch beim genaueren Betrachten stellt man fest, dass alles in unserer Welt genauso ist. Damit hat sich Suzanne wirklich selbst übertroffen.
Der Epilog hat mich völlig auseinandergenommen und mich wirklich weinen lassen. Er war der perfekte Abschluss, was das Buch wirklich gebraucht hat. Er hat alles noch mal abgerundet und das letzte bisschen verbunden.

Fazit
Noch nie hat ein Buch mich so gefesselt und zugleich zerstört. Ich fühlte alles, was Haymitch gefühlt hat und hatte das Gefühl, mit ihm getauscht zu haben.
Das gesamte Buch hat alles abgerundet und alles miteinander verbunden, was in den anderen Büchern thematisiert wurde. Das Buch wurde perfekt ausgearbeitet und umgesetzt. Keine Stelle war unpassend oder ohne Sinn.
Die Personen im Buch waren perfekt geschrieben. Haymitch Geschichte wurde komplementiert und zeigt uns, warum Haymitch in Katniss Bänden so ist, wie er nun mal ist. Und ich kann es ihm kein bisschen übel nehmen.
Nächstes Jahr kommt der Film zu dem Buch heraus und ich weiß jetzt schon, dass ich ihn lieben werde, auch wenn er mich zerstören wird.

Dieses Buch ist definitiv mein Jahreshighlight 2025 und bekommt daher 5+ von 5 Ballons🎈
 
 
Geschrieben von Patricia

Sonntag, 9. März 2025

[Rezension] Chapters Unfinished

Titel: Chapters Unfinished
Autorin: Kathinka Engel
Seitenanzahl: 384 Seiten (Printausgabe)
Erscheinungsdatum: 27.02.2025
ISBN: 978-3-492-06593-1 
  
Inhalt
Das nächste Kapitel ihrer Liebe wird heiß ...
Coulter Barnett ist Ordnungsfanatiker, beim Indie-Verlag Badger Books ist er vor allem für die Zahlen zuständig. Als die chaotische neue Assistenz Evie im Verlag anfängt, ist Coulter alles andere als begeistert. Denn sie bricht jede einzelne seiner Regeln und scheint das komplette Gegenteil von Coulter zu sein. Und trotzdem lässt er sich auf eine Workplace-Affäre mit Evie ein. Zwischen heimlichem Sex und regelmäßigen Streitereien stellen die beiden fest, dass es gute Gründe gibt, warum sie nicht voneinander loskommen. Und dass sie viel mehr gemeinsam haben, als sie sich eingestehen wollen. Können die beiden ihre Differenzen überwinden?
 
Meine Meinung 
Als dieses Buch angekündigt wurde, war ich sofort Feuer und Flamme. Ich liebe Kathinka Engels Geschichten einfach und war unglaublich gespannt auf den nächsten Band der Badger-Books-Reihe. Allein die Idee, Bücher über Figuren zu lesen, die in einem Verlag arbeiten, ist für mich als Bücherwurm ein Traum.
 
 Der Schreibstil ist, wie immer bei Kathinka, einer meiner liebsten. Sie schreibt wahnsinnig bildhaft, voller Emotionen und mit so vielen Details, dass ich die Figuren und ihre Welt sofort vor Augen habe. Besonders mag ich, dass sich ihr Stil immer den Protagonisten anpasst. In Chapters Unfinished ist das wieder wunderbar gelungen: Coulters ordentliche, kontrollierte Sicht liest sich ganz anders als Evies chaotische und lebendige Gedanken. Dadurch konnte ich mich perfekt in beide hineinversetzen und hatte das Gefühl, mitten in ihren Köpfen zu sein. Kathinka schafft es jedes Mal, mich schon nach wenigen Seiten komplett in ihre Geschichte hineinzuziehen, für mich fühlt sich das magisch an.
Coulter war am Anfang für mich etwas schwer zu greifen. Er wirkte sehr kontrolliert und beinahe unnahbar. Doch nach und nach zeigt er seine verletzliche Seite, und genau das hat ihn für mich so spannend gemacht. Seine innere Zerrissenheit zwischen Ordnung und Gefühlen war unglaublich gut ausgearbeitet. 
Evie hat mich direkt mit ihrer chaotischen, herzlichen Art für sich gewonnen. Sie bringt eine Energie und Leichtigkeit in die Geschichte, die einfach ansteckend ist. Natürlich ist sie nicht perfekt – ihre Impulsivität bringt sie manchmal in Schwierigkeiten, aber genau das macht sie menschlich und echt
Beide Figuren sind so verschieden und passen doch wunderbar zusammen. Ihre Dynamik lebt vom ständigen Reiben und den vielen kleinen Momenten dazwischen, die immer wieder zeigen, dass sie einander mehr bedeuten, als sie sich selbst eingestehen wollen. Besonders schön fand ich, dass beide eine klare Entwicklung durchmachen, Coulter lernt, loszulassen, und Evie, Verantwortung zu übernehmen.

Die Geschichte startet eher ruhig: Man taucht in den Verlagsalltag ein und lernt die beiden Protagonisten näher kennen. Doch schon bald entwickelt sich daraus eine emotionale, spannungsgeladene Liebesgeschichte. Von cosy und humorvoll wechselt die Handlung zu hitzig und voller Gefühlschaos, genau die richtige Mischung für mich. Besonders gefallen hat mir, dass die Liebesgeschichte genügend Zeit bekommen hat, um sich authentisch und glaubwürdig zu entwickeln.
An keiner Stelle hatte ich das Gefühl, dass sich die Handlung zieht oder dass etwas unnötig wirkt. Alles hatte seinen Platz, alles passte zu den Figuren. Die Balance zwischen Verlagssetting, Figurenentwicklung und Romantik war für mich einfach perfekt.
Fazit
Chapters Unfinished ist für mich ein wundervoller Band der Badger-Books-Reihe. Die Charaktere sind lebendig, tiefgründig und echt, die Handlung fesselnd und emotional, und der Schreibstil wie immer ein absolutes Highlight. Evie und Coulter haben mir beide unglaublich gut gefallen, auch wenn ich ein wenig Zeit brauchte, um mit Coulter warm zu werden. Doch gerade das machte die Geschichte so besonders.

Dem Buch gebe ich 4,5 von 5 Ballons 🎈

 

 Geschrieben von Barbara
© Traumfängermädchen. Made with love by The Dutch Lady Designs.